Das Berner Münster

Ein Bauwerk im Blickwinkel der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Die Stadt Bern und ihr Münster
Bern wurde 1191 von den Zähringern gegründet und war seit 1218 eine freie Reichsstadt. Ab 1353 gehörte der Ort zur Eidgenossenschaft und war schliesslich im 16. Jahrhundert der grösste Stadtstaat nördlich der Alpen. Seit 1983 ist Bern ein Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes (Historisches Lexikon der Schweiz).

Das Berner Münster ist das bedeutendste spätgotische Gesamtkunstwerk der Schweiz mit reicher spätmittelalterlicher Ausstattung. Das Münster verkörpert eindrücklich den Aufstieg Berns zum größten Stadtstaat nördlich der Alpen im Laufe des 15. und frühen 16. Jahrhundert; die Stadtrepublik Bern ist sein Bauherr. Dem Münsterbau unmittelbar vorausgegangen war der Bau des Rathauses. Bis 1484 war das Münster kirchenrechtlich gesehen „bloß“ eine Stadtpfarrkirche. Erst 1484 gelang die Schaffung des Chorherrenstiftes St.Vinzenz „nach dem Vorbild einer Kathedralkirche“, das aber anlässlich der Reformation 1528 bereits wieder abgeschafft wurde (Textauszug Website Berner Münsterstiftung).
Mit dem Architekturhistoriker Christoph Schläppi gab es einen ausgedehnten Rundgang durch die Innenstadt von  Bern und durch das Münster.

Die Berner Münsterbauhütte
Als das Berner Münster Ende des 16. Jahrhunderts fertig gestellt wurde, waren seine frühesten Bauteile bereits mehr als eineinhalb Jahrhunderte alt. Seit damals ist der Unterhalt der Kirche eine ständige Aufgabe für Kirche und Staat, zu deren Wahrnehmung bis Ende des 18. Jahrhunderts ein eigener Werkmeister im Amt war. Diese Tradition brach im frühen 19. Jahrhundert ab. Für den Bau des oberen Turmoktogons und des Helms wurde in den 1880er Jahren die neue Münsterbauhütte gegründet, welche im Auftrag der Berner Münster-Stiftung bis heute an der Kirche wirkt (Textauszug Website Berner Münsterstiftung).
Die Arbeit auf einer solchen Münsterbaustelle ist heute eine sehr komplexe Aufgabe, die eine Zusammenarbeit vieler Spezialisten erfordert. Wie ein solches Zusammenspiel täglich neu organisiert werden muss, damit alles reibungslos funktionieren kann, haben wir von den Münsterarchitekten Hermann Häberli und Annette Loeffel und dem Leiter der Bauhütte Peter Völkle erfahren.