Weihnachtstreffen am Konstanzer Münster

Das Münster und seine 1000 Jahre Baugeschichte

Freitag 13.12.2013 konnten wir mit der letzten Veranstaltung am Konstanzer Münster zum Thema „Das Münster und seine 1000 jährige Baugeschichte“ in diesem Jahr nochmals ein Highlight präsentieren. Unter fachkundiger Führunge des Münsterbaumeiste Dipl.-Ing. Alois Arnold, den Bauforschern Dipl.-Ing. Stefan King und Burkhard Lohrum und Dr. Ulrike Laue haben wir Ihnen interessante Einblicke in ein Bauwerk gewehrt, das im Laufe der Jahrhunderte eine vielseitig Wandlung durchgemacht hat.

Das Konstanzer Münster war einst Zentrum eines ausgedehnten Bistums. Nach dessen Auflösung 1821 fand das Münster eine neue Bestimmung als Pfarrkirche. Über einer älteren Krypta wurden um das Jahr 1000 Chor und Querhaus neu errichtet, gefolgt vom Bau des Langhauses um die Mitte des 11. Jahrhunderts. Der Kirchenbau ist im Wesentlichen erhalten geblieben, erfuhr im Laufe der Zeit aber viele Erweiterungen, Umbauten und Neuausstattungen von hoher Qualität.

Um 1240 wurden die Dachwerke vollständig neu abgezimmert. Im Westen kamen im 13. und 14. Jahrhundert zwei Türme hinzu. Nachdem die Würdenträger während des Konzils 1414-1418 in einem nur wenig veränderten, altertümlichen Kirchenraum zusammengekommen waren, betrieb man von den 1420er Jahren bis zur Reformation, also fast genau ein Jahrhundert lang, eine kontinuierliche spätgotische Umgestaltung. Eine der letzten Maßnahmen war der Bau des Mittelturms, der jedoch unvollendet blieb. Den Kern der östlich vorgelagerten Bauten bildet eine Rotunde des 10. Jahrhunderts mit Heiligem Grab, umgeben von einem zur Hälfte erhaltenen Kreuzgang und Nebenbauten, die im Zeitraum vom späten 13. bis 15. Jahrhundert entstanden sind.

Instandsetzungen in den 1850er Jahren gipfelten im Bau der hohen Turmspitze. Seit den 1970er Jahren wurde das Kirchengebäude wiederum umfassend instandgesetzt, gefolgt von Restaurierungen von Raumschale und Ausstattung.

Die Forschung zur Baugeschichte des Münsters gab Anstoß zur Publikation eines Buches. Etwa 100 Beiträge von 35 Autoren sind darin zusammengefasst.