Was bleibt nach 700 Jahren?
Am Freitag 14.03.2014 laden wir Sie nach Stein am Rhein ein, um Ihnen aus gegebenem Anlass die Arbeiten der Archäologin Ulrike Gollnick, vom atelier d’archéologie médiévale in Moudon vorzustellen. Sie hat im Auftrag des Amtes für Kultur zwei der Schwyzer Häuser vor dem Abbruch dokumentiert und die Bergung von Bauteilen begleitet. Wir freuen uns, dass Ulrike Gollnick über diese auch emotional nicht einfache Aufgabe berichten wird und hoffen, damit eine neue Diskussion zum Umgang mit historischer Bausubstanz anzustoßen.
Worum geht es?
Im Rahmen eines grossen Wohnbauprojektes im Schwyzer Dorfbachquartier war der Abbruch von fünf Häusern und zwei Lauben geplant. Auf Initiative des neuen Schwyzer Denkmalpflegers Thomas Brunner erfolgte Ende August 2013 der Augenschein zweier dieser Gebäude, da sie bereits auf einer historischen Karte von 1746 figurieren.
Dies war der Startschuss einer Reihe von Sensationsfunden: Beim Sondieren im Täfer für die Entnahme der Dendroproben kam ein Lukenfenster des frühen 14. Jahrhunderts zutage, die Dendroproben ergaben die Fälldaten der beiden Häuser für die Jahre 1308 und 1310, ein Haus barg die beiden integral erhaltenen Stuben z. T. mit einer nachträglichen Ausmalung um 1520. Ferner konnten Hinweise zur Volksfrömmigkeit gewonnen und bisher gewonnene Erkenntnisse zur Arbeitsweise der mittelalterlichen Zimmerleute bestätigt und hinzugewonnen werden.