Die farbige Welt der Renaissance – Wandmalereien in Bürgerhäusern von Torgau
Am Samstag den 22. September 2012 fand die Exkursion nach Torgau statt. Thema des Rundganges waren die Wandmalereien und Innenraumgestaltungen bürgerlicher Wohn- und Geschäftshäuser des 16. und 17. Jahrhunderts . Die vor Ort tätigen Restauratoren Susann Wilhelm und Nadja Kühne stellten in ausgewählten Häusern die Restaurierungen vor.
Führungsstationen waren die ehemalige Kurfürstliche Kanzlei (Wintergrüne 5), das ehemalige Kurfürstliche Freihaus (Pfarrstraße 3), ein historisches Handwerkerhaus (Rosa-Luxemburg-Platz 4) und als besonderer Programmpunkt das sonst nicht zugängliche Privathaus in der Lorenzstraße 12.
Rückblick auf Torgau und seine Wandmalerein
Kurfürstliche Kanzlei (Wintergrüne 5) Vom kurfürstlichen Verwaltungsbau zum Stadt- und Kulturgeschichtlichen Museum. Auf dem Grundstück des ehemaligen Wirtschaftshofes des Zisterzienserklosters Nimbschen ließ Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige um 1533 unter Einbezug von Baustrukturen aus dem 14. und 15. Jh. die Kurfürstliche Kanzlei als repräsentative ernestinische Verwaltungszentrale errichten. (www.museum-torgau)
Kurfürstliches Freihaus (Pfarrstrasse 3) Das kurfürstliche Freihaus Pfarrstraße 3 wurde um 1474 wahrscheinlich von Michel Reppitzsch auf einem kurfürstlichen Lehen errichtet und später als Erblehen eingetragen. Es ist eines der wenigen Wohnhäuser Sachsens, die noch in großem Umfang Originalsubstanz aus dieser frühen Bauphase aufweisen.
Handwerkerhaus (Rosa-Luxemburg-Platz 4) Das Gebäude Rosa-Luxemburg-Platz 4 stammt aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts. Es gehört zum Ensemble des Randbereiches der Torgauer Innenstadt und wurde in enger Zeitfolge zu den umliegenden Gebäuden erbaut.
Privathaus (Lorenzstraße 12) Das Gebäude Lorenzstrasse 12 wurde erstmals 1551 im Steuerregister aufgeführt. Im Erdgeschoss des Hauses konnten Putze sowie Farbfassungen aus der Erbauungszeit nachgewiesen werden.
Bürgermeister–Ringenhain-Haus (Breiten Straße 9) Die in den Raumstrukturen der Renaissance erlebbaren Obergeschosse entführen in die Geschichte des Hauses und dokumentieren in eindrucksvoller Weise Kultur und Kunst an der Wende vom 16. zum 17. Jh. als Spiegel des anspruchsvollen Lebensstils eines reichen Torgauer Bürgers.